So sind auch wir Diakone gesandt: Geht hinaus in eure Familien, an den Arbeitsplatz, in euer Dorf oder Stadt, an die Krankenbetten und Pflegewohnhäuser… wurde uns aufgetragen.
Diakone gehen zu den Menschen, sind diesen ganz nah, leben, feiern und beten mit ihnen.
Sie wissen, dass sie selbst nicht nur die Botschaft Jesu bringen und verkünden, sondern vor allem selbst diese Botschaft sind. Die Authentizität des Diakons ist Gradmesser dafür, ob die Botschaft verstanden und angenommen wird.
Die Botschaft Jesu zu leben ist herausfordernd, immer wieder neu: Welcher Geist ist in mir? Was beseelt, was begeistert mich?
Das Wort Gottes wird in der Bibel und der Botschaft der Kirche und in den Begegnungen mit den Menschen, vor allem jener am Rande des Lebens, gehört und erfahren.
Die Spiritualität (des Diakons) ist einfach und herausfordernd zugleich. Sie lebt von einer gelebten Ausrichtung auf Gott hin, von seiner ständigen Nähe und Zuwendung auszugehen und seine Spuren im eigenen Leben zu entdecken.
Dieser Geist Gottes inspiriert, korrigiert, stört, belebt, stärkt, erfreut, tröstet… uns Diakone.
Ein Geschenk ist es, wenn Menschen berichten, dass sie durch die Begegnung mit und der Hilfe durch einen Diakon ein Stück mehr an Lebendigkeit, Trost, Glaube und Hoffnung erfahren haben. Wenn also der Geist Jesu „gewirkt“ hat.
„Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!“ (Mt 10,7-8a)
Jesus hat Frauen und Männer ausgesandt, um seine Frohe Botschaft den Menschen nahe zu bringen.
Diese Zusage Jesu (Joh 10,10) hat mich immer bewegt und inspiriert. In diesem Sinn darf ich als Seelsorger der Diakone und ihrer Frauen tätig sein: Gemeinsam sehen wir hin auf das Leben, nicht nur auf die vielfältigen Aufgaben als Diakon mit ihren Herausforderungen im Umfeld der Kirche und der Gesellschaft, sondern auch auf das Leben „an sich“.
Mit Seelsorge ist das Gesamt der eigenen Existenz gemeint. Der Alltag des Diakons besteht oft im Hinhören auf die Anliegen und Nöte vieler Menschen. Im Gespräch mit mir darf ich anbieten, dass ein Diakon (und oft gemeinsam mit der Ehefrau) zum Sprechenden, Erzählenden, Fragenden, … wird.
Manches Mal kann bei einem Gespräch etwas Belastendes „von der Seele geredet“ werden, eine neue Sichtweise gewonnen, ein Stück Hoffnung und Zuversicht erlebt werden.
Und manchmal tut es einfach gut, „ungeschützt“ miteinander reden zu können.
Ich freue mich, wenn du bei mir um ein Gespräch anfragst… (wenn ich dir nicht mit einer Anfrage zuvor gekommen bin).
Mag. Bernhard Pletz