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Inhalt:

Ökumenische Gedanken zum Thema „Helfen/Dienen/Lieben“

Bernhard Pletz hat mich gebeten einen ökumenischen Impuls zu geben, dieser Bitte will ich gerne nachkommen. 

Ich habe meine Gedanken in guter evangelischer Tradition in Thesen gegliedert. Keine Sorge es werden keine 95 und auch keine – wie ich vor Kurzem bei Bischof Chalupka erlebt habe – 9,5 Thesen. Der Vorgabe gehorchend fünf bis sieben Minuten zu reden, habe ich sieben Thesen formuliert. 

Ich werde die Begriffe Diakonie, Dienen, Helfen, Caritas, Lieben immer synonym verwenden. 

Motorradsegnung
Motorradsegnung
Motorradsegnung | Hannes Stickler

1. Diakonie = Kirche 

Diakonie, Dienen, Helfen, Caritas, Lieben ist integraler Bestandteil der Kirche. Kein extra Arbeitsfeld, sondern untrennbares Substrat. Das gilt in beide Richtungen. Diakonie ist undenkbar ohne Kirche. Wenn Diakonie ohne Kirche gedacht wird, „verkümmert“ sie zum Sozialverein. Kirche/Diakonie ist des Lebens und Wirkens der Gemeinde Christi. Von der Verwaltung bis zur Liturgie gibt es keinen Bereich der Kirche, der nicht entscheidend von der diakonischen Dimension mitgeprägt wäre, so formuliert es die Diakonie Österreich in ihrer Grundsatzerklärung. 

2. Diakonie = Subjekt 

Wie die erste Gemeinde in Jerusalem die Notlage der griechischen Witwen erkannt hat, so gibt es in der Kirchengeschichte immer wieder Männer und Frauen die Diakonie verkörpert haben. Sind es in unserer Kirche Menschen wie Hl. Vinzenz von Paul, Hl. Franz von Assisi oder Hl. Elisabeth v. Thüringen. So hat die evangelische Kirche mit Martin Luther, Johannes Calvin, Gräfin de La Tour. Ernst und Ludwig Schwarz bzw. Martin Boos konkrete Menschen, die mit konkreten hilfsbedürftigen Menschen konkrete Hilfe gestaltet haben.  
 
Es braucht die Subjektivität auch im Blick auf hilfsbedürftigen Menschen. Sie dürfen nicht zu Objekten helfenden Handelns werden; sie sind unsere Brüder und Schwestern, die Jesus seliggesprochen hat (Matth. 5; Mk. 3, 34). „Von entscheidender Bedeutung ist die Intention der Diakonie, mit und nicht für Menschen zu arbeiten, um zu stärken und zu verändern.“ (Erklärung der Konferenz Europäischer Kirchen zur Diakonie, Bratislava 1994) 

3. Diakonie = Gemeinschaft 

Die Evangelischen Kirchen wissen sich mit den anderen christlichen Kirchen einig, dass die soziale Verantwortung dem Grund des Glaubens selbst entspringt. „Weil Gott sich in Jesus Christus durch den Heiligen Geist liebevoll der Welt zuwendet, gehört es zum Wesen christlichen Glaubens, der Welt und den Menschen in ihren konkreten Nöten zugewandt zu sein.“ (Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, 2003) Im ökumenischen Geist der versöhnten Verschiedenheit haben die christlichen Kirchen unterschiedliche Schwerpunkte in der Tradition der sozialen Arbeit. Während etwa die römisch-katholische Tradition ihre spezifischen Stärken in der Armutsbekämpfung hatte, betonte die evangelische Diakonie die soziale Verantwortung aus der Freiheit, die uns durch den Glauben geschenkt ist. Die sozialen Traditionen der einzelnen christlichen Kirchen dienen heute nicht mehr der Unterscheidung, sondern werden als gegenseitige Lernfelder begriffen.  

Innerhalb kirchlicher Gemeinden und Einrichtungen wird darauf geachtet, Teilhabe und Inklusion zum Strukturprinzip kirchlicher Praxis werden zu lassen. Dabei geht es nicht darum, dass christliche Gemeinschaft sich als Sammlung der Starken begreift, die Schwache zu integrieren habe, vielmehr sind alle Eingeladenen Jesu Christi, der alle zu sich ruft: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.“ (Matth.11, 28 nach ELB 2008)  

4. Diakonie = Gottesbegegnung 

In jedem Menschen ist das Ebenbild Gottes zu erkennen. Die Würde jedes Menschen ist die unaufgebbare Grundlage diakonischen Handelns Die Ikone – welche von Birgit Zepf geschrieben wurde – zeigt die Fußwaschung der Jünger. Vielfach sehen wir unsere Rolle als Diakone in der Person Jesus Christi. Ich möchte heute die Blickrichtung ändern und euch nachdenklich stimmen. „Warum fühlen wir uns, besser wenn wir geholfen haben?“ so hat Hermann Stadler gestern gefragt. Ich denke es ist deshalb, weil wir im Notleidenden Christus begegnen. Wie im Gleichnis vom Weltgericht beschrieben „wo ihr mich hungernd, durstig, gefangen, nackt aufgenommen habt…“ so ist Diakonie, Dienen, Helfen, Caritas immer auch als Gottesbegegnung zu erleben. Wir sind die, an denen Christus gnädig handelt, wenn wir helfen. 

 

5. Diakonie = Protest 
 

Diakonie wendet sich in besonderer Weise jenen Bereichen von Not zu, die vom Netz öffentlicher sozialer Einrichtungen nicht entsprechend wahrgenommen werden. Diakonisches Handeln ist immer auch Protest, weil es Not lindert und zugleich nach Veränderung der Bedingungen ruft, die die Not verursachen. Die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben ist heute weitgehend nur in enger Kooperation mit der öffentlichen Hand möglich. Diakonie mischt sich ein, um Fehlentwicklungen zu korrigieren, und arbeitet aktiv an der Verbesserung des Sozialstaates mit. 

 

Wir haben gestern das Bild „der barmherzige Samariter“ von Vinzenz van Gogh meditiert. Danke Bernhard für diesen Impuls. Es gibt verschiedene Personen, die wir hier sehen. Priester, Leviten, Samariter und den Verwundeten. Meine Funktion als Krankenhausdirektor findet sich nicht im Bild. Im Gleichnis wird erzählt, dass der Verletzte in eine Herberge gebracht wird.  Ich finde mich im Wirten wieder. Er ist es, der vom Samariter Geld bekommt, um zu pflegen. Eine Aufgabe die in unserer Gesellschaften von Institutionen übernommen wird und aus öffentlichen Töpfen finanziert wird.  

 

Ich möchte einladen, dass wir den Samariter diesmal als System denken. Wie damals zur Zeit Jesu, als die Samariter vom Volk abgelehnt wurden, so lehnen heute auch Menschen den Staat bzw. das Sozialversicherungssystem ab. Ich denk es ist die einzige nachhaltige Möglichkeit Kranke systemgetragen zu heilen. Religion (Priester und Levit) können sich nicht einbringen, weil es vielleicht auch – wie in der Studie gestern erwähnt – in Zeitnot waren und daher ethisch, moralisch nur bedingt handlungsfähig sind. Wollen wir diesmal diese beiden Personengruppen nicht verurteilen. Es ist eventuell gut, wenn nicht einzelne Menschen für die Versorgung von Kranken verantwortlich gemacht werden, sondern eine Solidargemeinschaft. Ich lade ein den Samariter als System analog zum Sozialversicherungssystem und damit auch als staatliche Institution-zu betrachten und somit die Botschaft Jesu im Gleichnis neu zu denken. 

 

6. Diakonie = Welt 

 

Diakonie, dienen, helfen soll die „eine Welt“ im Blick haben. Soziale Verantwortung kann deshalb nie losgelöst von der Verantwortung für die „Welt“ gesehen werden. Ungeteilte Aufmerksamkeit gilt sowohl den Menschen, die ihr Heil nur mehr in der Flucht aus ihren Heimatländern erkennen können, als auch denen, die in den Ländern des Südens unserer partnerschaftlichen Unterstützung bedürfen. Das könnte eine Überforderung sein, und doch ist die Wirklichkeit der „einen Welt“ – wir haben keine andere Welt – immer wieder in den Blick zu nehmen. 

 

7.Diakonie = Mission  

Diakonie ist Sendungsbewusstsein bzw. Mission. Bernhard hat gestern die Frage gestellt „Was ist deine Mission? Formuliere in einen Satz, was dich, dein Leben ausmacht.“ Ich denke, wenn wir unsere Mission in der Diakonie im Dienen, Lieben und Helfen sehen, verkünden wir das Evangelium von Gottes Menschenliebe glaubwürdig und einladend. 

Ich hoffe ich habe euch meinen sieben Thesen ein wenig provoziert und nachdenklich gemacht. Bernhard hat gesagt, der Impuls soll, wie eine Predigt gestaltet sein, daher sage ich jetzt DANKE und AMEN! 

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